„Als Steuergeldverprassung erster Güte“ bezeichnete heute der freiheitliche gf. Klubobmann Gottfried Waldhäusl die Malversationen rund um die EVN-Tochter in Bulgarien. Seit Monaten tobt zwischen der EVN und den bulgarischen Regulierungsbehörden und –stellen ein erbitterter Streit um Abgeltungstarife im Bereich der erneuerbaren Energien, die von der EVN vorfinanziert aber nicht refundiert würden. „Bereits im Vorfeld haben wir davor gewarnt und gefordert von diesen abenteuerlichen Abkommen mit Bulgarien die Finger zu lassen. Die Rechnung für das klägliche Scheitern hat nun wieder einmal der Bürger zu zahlen“, ärgert sich Waldhäusl. Die einzige Aufgabe des Landes-Energiekonzerns sieht der freiheitliche Klubobmann „alleine in der sicheren, jederzeit gewährleisteten und kostengünstigen Zurverfügungstellung von Energie.“
Die Verantwortung für diese Pleite sieht Waldhäusl in der völlig realitätsfremden Wirtschaftspolitik des Landes und damit der Pröll-VP. „Das Land Niederösterreich hält als Eigentümervertreter der EVN 51 Prozent der Anteile und hätte damit dieses Projekt verhindern müssen. Es gilt jetzt vorläufig alle Zahlungen umgehend einzustellen, um nicht noch weitere Verluste einzufahren“, so der freiheitliche Klubobmann. Diesbezüglich bringen die Blauen auch eine Anfrage an den zuständigen Landesfinanzreferenten, LR Sobotka, ein, um Klarheit darüber zu erlangen, wie hoch die derzeitigen Verluste sind und mit welchen Zahlungen noch zu rechnen sei. Interessant in diesem Zusammenhang sei auch die Frage, inwieweit das Land Niederösterreich generell je davon profitieren hätte können.
Die zu erwartende Schmälerung der EVN-Erlöse in mehrstelliger Millionenhöhe sei in Zeiten der vorherrschenden Hochwasserkatastrophe ein Schlag ins Gesicht für alle betroffenen Niederösterreicher. „Wenn die EVN nun ankündigt, Förderungen für Hochwasseropfer in Höhe von 1,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, ist das in Anbetracht, was in Bulgarien in den Sand gesetzt wurde, geradezu lächerlich“, so Waldhäusl, der statt dessen eine Befreiung aller Hochwasseropfer von sämtlichen Energiekosten bis Jahresende fordert.