Als absoluten Schwachsinn bezeichnete heute der freiheitliche gf Klubobmann Gottfried Waldhäusl das von Landwirtschaftsminister Berlakovic präsentierte Dürrehilfspaket für die heimische Landwirtschaft. „Hunderte Bauern sind durch die enormen Hitzeschäden massiv in ihrer Existenz bedroht und die ÖVP wartet mit einem Schmäh-Programm erster Güte auf“, ärgert sich Waldhäusl. Alleine die Nutzungsfreigabe der Blühflächen im Ackerland lasse auf ein durch Hitze verursachtes Blackout des Agrarministers schließen. „Jedem vernünftig denkenden Politiker muss klar sein, dass die ebenfalls verdörrten Blühstreifen keine Kuh satt machen und darüber hinaus verliert der Bauer dadurch auch noch seinen Anspruch auf Ausgleichszahlung, würde damit also doppelt bestraft“, so der freiheitliche Mandatar.
Ginge es nach Vorstellung der Blauen, so müsse dringend über eine Art Vollkasko-Versicherung für Landwirte nachgedacht werden. Derzeit sei es so, dass lediglich ein Bruchteil des Schadens durch Versicherungen abgedeckt sei, beispielsweise würden im Falle einer Überschwemmung oder Dürre nur die Kosten für das Saatgut, nicht aber für den Ernteausfall ersetzt. „Setzt sich dieser Trend des Klimawandels und der damit einhergehenden Umweltkatastrophen fort, ist es ein Gebot der Stunde, den Landwirten eine Versicherung anzubieten, die den Schaden zur Gänze abdeckt“, fordert Waldhäusl. Gemeinsam mit privaten Versicherungen müsse ein Vollkasko-Modell erarbeitet werden, das durch Zuschüsse der öffentlichen Hand auch für die kleinsten landwirtschaftlichen Betriebe leistbar ist.
Die Freiheitlichen planen diesbezüglich eine Initiative beim Agrarlandtag im Herbst zu setzen. „Berlakovic hat sich mit seinem Pseudohilfspaket einmal mehr als Interessensvertreter der Landwirte disqualifiziert, ebenso wie die Landwirtschaftskammer, von der ich mir ein klares Nein zu diesem Schmähpaket erwartet hätte. Wo bitte sind die obersten Interessensvertreter der Bauern, wenn man sie braucht?“, so der freiheitliche Klubobmann, der auch mit Kritik am Präsidenten der Landwirtschaftskammer Helmut Schultes nicht spart: „Anstatt den Rücktritt des Landwirtschaftsministers zu fordern, gibt es für den Bauernverrat auch noch Rückendeckung aus der Landwirtschaftskammer. Ein trauriges Beispiel mehr für den bürgerfeindlichen Kurs der ÖVP in diesem Land“, so Waldhäusl abschließend.