Pro Jahr dürfen die Feinstaub-Grenzwerte an 25 Tagen überschritten werden. Im ersten Halbjahr 2013 wurden die Grenzwerte 30 Mal und damit am häufigsten entlang der Bundesstraße 14 in Klosterneuburg überschritten, 28 Mal in Mannswörth im Bezirk Wien-Umgebung und 27 Mal auf dem Europaplatz in Sankt Pölten. Der Fachverband für Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen sprach sofort von einer „erschreckenden Bilanz" und forderte als Konsequenz die Einrichtung von Umweltzonen in den betroffenen Regionen beziehungsweise Alternativen in den Bereichen Verkehr und Heizung. Der Verband rief dazu auf, verstärkt auf alternative Energieträger wie Erdgas oder Fernwärme zurückzugreifen. Der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen (FGW) ist die gesetzliche Interessenvertretung der österreichischen Gas- und Wärmewirtschaft. Ihm sind Erdgasunternehmen, Unternehmen der Nah- und Fernwärmeversorgung und Unternehmen der Fernkälteversorgung zugeordnet.
FPÖ-Stadtrat Dr. Josef Pitschko beurteilte die Aussendung des Fachverband für Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen kritisch: „Offensichtlich wollen die Fernwärmeversorger die Feinstaub-Hysterie zur Geschäftemacherei nutzen. Bei allen Vorteilen der Fernwärme gegenüber veralteten Holz und Kohle - Öfen darf man nicht übersehen, dass Fernwärme-Lieferverträge den Abnehmer oft langfristig binden und ein Ausstieg daher kaum oder nur mit erheblichen Kosten für den Verbraucher möglich ist. Nach mir vorliegenden Daten aus dem März 2013 scheint Klosterneuburg bei den Kosten für Fernwärme tendenziell im österreichischen Spitzenfeld zu liegen. Die durchschnittlichen Kosten (in Cent/kWh) sind in Klosterneuburg beispielsweise um bis zu einem Drittel höher als in Graz."
Auf Grund der festgestellten erheblichen Preisdifferenzen empfahl FPÖ-Stadtrat Dr. Josef Pitschko der Stadtgemeinde Klosterneuburg eine Überprüfung ihrer Fernwärme-Lieferverträge. Dies wäre seiner Ansicht nach insbesondere im Zusammenhang mit der Generalsanierung des Sport- und Freizeitzentrums Happyland dringend geboten.