Seit einigen Jahren werden Swaps verschiedenster Art Privatkunden, Unternehmen und auch Kommunen angeboten. Geworben wurde damit, dass man von den Zinsunterschieden profitieren kann und insbesondere im Kreditbereich das Zinsrisiko optimal managen kann. Auf der anderen Seite besteht für den Kunden ein unbegrenztes Verlustpotential, sollte es bei den Zinsen zu Veränderungen kommen.
Im Jahre 2004 wurde von der Stadtgemeinde ein Zinsswap mit einer Startnominale von Euro 8.357.375,93 abgeschlossen. Laufzeit: 01.04.2004-30.06.2021. Dieser Abschluss beinhaltete die Option, dass nach vier Jahren ohne Entschädigungs-Ausgleichzahlungen ausgestiegen werden kann. Im Jahre 2006 wurde ein weiterer Swap mit einer Startnominale von Euro 9.400.000,00 abgeschlossen. Laufzeit 21.06.2006-31.03.2021.
Über diesen Abschluss gab es keine detaillierten Unterlagen bei der Gemeinderatssitzung. Es ist richtig, dass bis zum Jahre 2006 ein Gewinn von ca. 160.000,00 Euro gemacht wurde die der Finanzstadtrat auch hervorhob. Aber über die Verluste ab 2007 konnte oder wollte er nichts sagen.
Jetzt hat die SPÖVP für einen errechenbaren Zinsgewinn von ca. 2% auf ca.15 Monate (30.06.2012), die beiden Zinsswaps um sieben Jahre verlängert. Die Bank lässt die Stadtgemeinde ins offene Messer laufen. Dieser Tausch von ein paar Monaten minimaler Zinsersparnis, aber dafür ein Hebelprodukt zu verlängern, ist wirklich bedenklich. Denn jetzt kommt erst die risikoreiche Zeit. Die Inflationsängste lassen die Zinsen stark steigen und der Hebel beginnt irgendwann zu ziehen. Etwas zur Veranschaulichung: Der Kunde (Stadtgemeinde) ist mit diesem Produkt "tatsächlich" mit 66mio EUR (Hebel 6,6) im Finanzmarkt unterwegs, obwohl er nur einen Kredit über EUR 10mio hat. Die Bank muss immer diese Riesensumme handeln.
Auf detaillierte Fragen konnte der Finanzstadtrat leider keine Antworten geben. Trotz allen Hinweisen beschloss SPÖVP diese hochspekulativen Produkte zu verlängern. Ob alle im Gemeinderat wissen was sie da zugestimmt haben ist fraglich. Denn niemand der Anwesenden Gemeindevertreter von SPÖVP konnte die Aktuelle Vereinbarung (siehe unten) im Gemeinderat erklären.
Es wird jedenfalls interessant wie die Sache ausgeht.